GROSSEIBSTADT – Ins Wirtshaus statt auf den Acker

Von unserer Mitarbeiterin Regina Vossenkaul

Theatergruppe Großeibstadt begeisterte ihr Publikum

Die Komödie von Erich Koch „Alles nur Theater“ hatte sich die Theatergruppe Großeibstadt für die diesjährige Saison ausgesucht und, wie gewohnt, auf hiesige Verhältnisse zugeschnitten. Neun Vorstellungen sind geplant und jedes Mal wird die erfolgreiche Truppe vor vollem Haus spielen.

Gespannt verfolgten die Zuschauer, wie im Haus von Bauer Alfons gestritten wird. Der Haussegen hängt schief, weil der Hausherr, gespielt von Fredi Breunig, seine Zeit lieber im Wirtshaus verbringt, als auf dem Acker. Die Arbeit überlässt er gern seiner Frau Agnes (Angelika Memmel), deren Laune sich auch nicht bessert, wenn er erst gegen Mittag mit Kopfschmerzen auftaucht und für nichts zu gebrauchen ist. Ihre im Haushalt mithelfende Schwester Hilde (Michaela Hanika), lässt keine Gelegenheit aus, ihre Sticheleien anzubringen. Tochter Eva reagiert auf ihre Weise auf die häusliche Misere – ihr farbenfrohes Outfit ähnelt dem eines Papageis, meinen ihre Eltern.

Bauer Alfons verfolgt mit Hilfe seines Freundes Heintz (Rainer Breunig) nicht nur den Plan die ungeliebte Schwägerin schnell zu verheiraten und endlich loszuwerden, er ist als stellvertretender Bürgermeister und Kulturbeauftragter der Gemeinde auch für die Rollenbesetzung bei einem geplanten Theaterstück zuständig.

Scharf auf die neue Kellnerin

Weil ihm die neue Kellnerin im Gasthaus so gut gefällt, sollte sie die Rolle des „Biestes“ in „Der Schöne und das Biest“ spielen, so könnte er sie laut Drehbuch ganz offiziell küssen. Die Frauen, zu denen auch die Pfarrersköchin Fräulein Sophie (Margit Zepter) gehört, kommen hinter den Plan und gehen in die Offensive. Den anberaumten Castingtermin nehmen sie – verkleidet und verschleiert – selbst wahr. So kommt Hilde unverhofft zu einem Verlobten, der sich zwar sträubt, aber dann doch einwilligt, nachdem Hilde ihr „Ambiente“ verändert hat.

Auch Agnes profitiert von der Geschichte, denn Alfons muss zur Strafe alle Arbeiten selbst erledigen und sie verwöhnen, das Wirtshaus ist Tabuzone.

Schüchterner Student

Auch die Tochter findet ihr Glück, als der schüchterne Student und Aushilfskellner auftaucht. Die beiden kommen sich näher und schließen bezüglich ihrer Bekleidung einige Kompromisse, so passen sie schließlich zusammen.

Auch die Sittenwächterin, Fräulein Sophie, bekommt am Ende den passenden Partner, den Alteisenhändler Franz (Andreas Geppert), mit dem sie bewusstlos eine Nacht im Schrank verbracht hatte, nachdem beide für Diebe gehalten worden waren. Verwechslungen, freche Kurzgedichte, die der Heintz vortrug, und Situationskomik sorgten für lustige Stunden, die für das Publikum viel zu schnell vorbei gingen. Die acht Darsteller spielten ihre Rollen sehr überzeugend und mussten nur selten die Hilfe von Souffleuse Martina Rost in Anspruch nehmen.

Viel Engagement und Probenfleiß stecken hinter einer Vorstellung, dazu kommt der Bau des Bühnenbildes und das Besorgen und Zusammenstellen der Kostüme. Vor allem müssen viele Texte gelernt werden, das ist sehr zeitaufwendig. Für die Maske sorgte Sylvia Buchert-Wüscher, als Helfer waren aktiv Kurt Knobling und Torsten Kutzer.

Die nachfolgenden Vorstellungen liefen bereits am Samstag- und am Sonntagabend, der nächste Termin für „Alles nur Theater“ ist Freitag, 31. Oktober, 19.30 Uhr.

Permanentlink zu diesem Beitrag: https://theatergruppe-grosseibstadt.de/grosseibstadt-ins-wirtshaus-statt-auf-den-acker/