Grosseibstadt – Alkohol und alter Käse

(am) „Vorhang auf“ hieß es am Samstag in Großeibstadt. Die Theatergruppe feierte mit ihrem Lustspiel vom „Stinkerkaas“ Premiere.

Wie nicht anders zu erwarten, zündeten die bewährten Laien-Darsteller ein Feuerwerk an witziger Unterhaltung und brachten Lebensfreude und Sonnenschein in den grauen November-Alltag.

Das Stück, in dem sich ein „Stinkerkaas“ wie ein roter Faden durch die Szenen mogelte, verursachte so viele Turbulenzen, dass alle Beteiligten am Ende der Vorstellung davonliefen, als die Pfarrersköchin mit einer Schüssel „Stinkerkaas-Salat“ auftauchte und diesen feilbot, weil sie sich um eine Woche bei der Rückkehr des Pfarrers verrechnet hatte. Der „alte Kaas“ war nämlich das Leibgericht des Herrn Hochwürden, aber dummerweise seiner Köchin gestohlen worden.

Der „Stinkerkaas“ war auch die Ursache, dass sich der biedere Schreinermeister Sepp Hämmerle und der Dorfpolizist Siegfried Eiferling nach einer durchzechten Nacht unversehens im Bett der ehr- und tugendsamen Pfarrhaushälterin wiederfanden und ihnen ein vermeintlicher Einbrecher durch die Lappen ging. Der Dorf-Dirigent, der zwei hübsche Zwillingstöchter hat, spielte in dieser Nacht natürlich auch eine alkoholisierte aber gewichtige Rolle und seine Zwillingstöchter führten Regie und zogen genüsslich die Fäden der Verwicklungen, die den trinkfreudigen Männern ein Denkzettel sein sollten. Der Bräutigam bekam dabei auch sein Fett ab. Zusätzliche Brisanz verursachten die resoluten Ehefrauen des Schreinermeisters und des Dorfpolizisten, die mit dem „schändlichen Treiben“ ihrer Ehemänner absolut nicht einverstanden waren und herzhaft dazwischen funkten.

Ja, wenn Zwillinge sich so ähnlich sind, dass man sie kaum im nüchternen Zustand auseinander halten kann, ist es nicht verwunderlich, dass bei einem Totalbesäufnis Gedächtnislücken entstehen und Erkennungsmerkmale ganz ausfallen. Ein Stück voller Verwicklungen, dass man sich nicht lang beschreiben lassen, sondern selber anschauen sollte.

Ein Happy-End gab es natürlich auch, als des Dirigenten Töchterlein zugab, den „Blackout“ der Männer nach dem Besäufnis ausgenutzt zu haben, ihnen einen deftigen Denkzettel zu verpassen. Wer wieder einmal herzhaft lachen will, hat dazu bei den Vorführungen am 8., 9., 10., 16. und 17. November um 1930 Uhr Gelegenheit.

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