Ein Klassentreffen und ein großes Geheimnis

Spannend: Die erste Zusage für das Klassentreffen ist aus den USA eingetroffen, den Brief kann man nur mühsam entziffern. Foto: Regina Vossenkaul

Viel gelacht wurde bei der Premiere des neuesten Theaterstücks „Das verflixte Klassentreffen“ am Samstagabend, für das die Theatergruppe Großeibstadt seit Ende August geprobt hat. Elf Vorstellungen waren geplant, alle waren schnell ausverkauft, sodass man sich entschloss eine zwölfte anzubieten. Auch für diese gibt es keine Karten mehr. Wie üblich waren die Senioren am Samstag zu einer Nachmittagsvorstellung mit Kaffee und Kuchen eingeladen.

Ihrem guten Ruf wurde die Theatergruppe wieder einmal gerecht bei der Darstellung der Geschichte der Familie Holzmeister und ihrer Dorfnachbarn, verfasst von Regina Rösch. Die Bühnenerfahrung der Laienschauspieler kam hier voll zum Zuge, denn es galt, die turbulenten Szenen und auch die ruhigeren Passagen gut rüberzubringen. Dies gelang so überzeugend, dass die Zuschauer ganz in den Bann der Ereignisse gezogen wurden und es gar nicht erwarten konnten, dass die Geschichte nach den Pausen weiterging.

Irrungen und Wirrungen

In den Hauptrollen waren Fredi Breunig als Franz Holzmeister und Angelika Memmel als seine Frau Alma zu sehen.  Mit von der Partie war auch Rainer Breunig als der Opa in der Familie, der sich mit Markus, dem Sohn des Hauses (Thomas Weisensee) ein Geheimnis teilt, das im Fußwärmer verborgen ist. Der Freund des Hausherrn, August Gierig (Jürgen Grüb), macht seinem Namen alle Ehre und betrügt Franz seit 23 Jahren. Angeblich hat dieser im Vollrausch ein uneheliches Kind gezeugt, für das er fleißig Alimente zahlt. Anlässlich eines Klassentreffens könnte das Geheimnis auffliegen, deshalb versuchen Franz und August mit einer List das Schlimmste zu verhindern, dabei spielt Postbote Ferdinand (Markus Schneidawind) eine besondere Rolle. Englisch üben die Männer vorsichtshalber schon mal und steigern sich in die Vorstellung hinein, eine der mitgebrachten Frauen könnte eine Stripperin sein.

Die Gäste sind da: Der Hausherr simuliert schnell einen Herzanfall. Foto: Regina Vossenkaul

Die Frauen, neben Alma auch Franziska, die Frau von August Gierig (Michaela Hanika) und Dorftratsche Paula (Birgit Weisensee), die Frau des Postboten, sind begeistert vom bevorstehenden Klassentreffen. Sie schreiben mit Opas Hilfe die Einladungen, besorgen die Adressen und öffnen gespannt die erste Antwort aus den USA. Während die Frauen sich bemühen, ihre Männer mittels Diät und Sport vorzeigbar zu machen, und sich selbst mit neuer Garderobe herzurichten, nimmt das Unheil seinen Lauf, dem die Männer am Ende versuchen durch simulierte Krankheiten zu entgehen.

Liebe führt zu Erklärungsnot

Zu allem Unglück verlieben sich die amerikanische Tochter Kathy (Anna Schmitt) und Sohn Markus und Franz muss in höchster Erklärungsnot zugeben, dass er Kathy für seine Tochter hält. Aber Elisabeth (Margit Zepter), die mit Ehemann Johannes (Markus Werb) zum Klassentreffen erschienen ist, kann als Mutter die ganze Angelegenheit natürlich aufklären. Das Ende soll hier aber nicht verraten werden.

Die armen, „kranken“ Männer werden bedauert – oder ist sogar schon einer gestorben? Foto: Regina Vossenkaul

Das Theaterstück in drei Akten spielt in der großen Wohnküche der Familie Holzmeister mit dem Flair der 60er Jahre. Tisch, Küchenschrank und Sofa sind die wichtigsten Einrichtungsgegenstände. Sogar ein altes Wählscheibentelefon gehört zu den Requisiten, die Frauen tragen alltags noch Kittelschürzen und die Männer Hosen mit Hosenträgern. „Hoseküh“ hat Franz im Stall und die Dorfgastwirtschaft ist sein zweites Zuhause, vor allem nach der Gesangsprobe am Freitagabend. In Mundart werden alle Texte gesprochen der Inhalt ist an die Heimat der Darsteller angepasst. Das Klassentreffen findet im „Bärental“ statt und zum Einkaufen fahren die Frauen natürlich nach „Könshofen“. Als Souffleuse war wieder Martina Rost tätig, für die Maske war Silvia Buchert-Wüscher zuständig. Für die Bühnentechnik sorgten Kurt Knobling, Thorsten Kutzer und Johannes Neugebauer.

Mit viel Applaus bedankten sich die Zuschauer für die gelungene Vorstellung und den lustigen Abend. Aus dem Erlös aus den verkauften Eintrittskarten vergibt die Theatergruppe regelmäßig Spenden für einen guten Zweck.

 

Mainpost 31. Oktober 2019 Regina Vossenkaul

 
 

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